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Berge – Stätten des Heiligen – Kalender der Religionen
Berge – Stätten des HeiligenDie Beziehung der Religionen zu den Bergen kann sehr eng sein. Berge werden oft als privilegierte Orte der Begegnung von Himmel und Erde, von menschlicher und göttlicher Welt wahrgenommen. Berge werden als «heilig» bezeichnet oder von der lokalen Bevölkerung als «heilig» betrachtet. Denn Berge, Hügel und Gebirgsmassive sind mit Gründungsmythen, Symbolen und Riten befrachtet. In zahlreichen Traditionen sind Berge Wohnstätten von Gottheiten – für die Massai Tansanias etwa der Ol Doinyo Lengai, wo Engai residiert, für die Aborigines Australiens der Uluru, wo die Grossen Ahnen präsent sind. Diese spirituell höchst bedeutsamen Orte sind nicht selten mit der Schöpfung der Welt verbunden, wie die heiligen Berge, die über das Land der Navajo wachen. Gleiches gilt für den mythischen Berg Meru, die Erdachse; dieser ist in der Tradition von Hindu, Jaina und Buddhisten mit den Bergen und ihren Tempeln verknüpft. Diese Orte, wo das Göttliche aufscheint, können auch mit den Ursprüngen einer Religion verbunden sein – man denke nur an die Offenbarung, die Mose auf dem Berg Sinai oder Mohammed bei der Höhle im Berg Hira empfangen hat. Die Gebirgsmassive, die abseits des weltlichen Treibens liegen und nur schwer zugänglich sind, dienen auch als Zufluchtsorte für Asketen, Eremiten oder Mönche. So in Asien und im christlichen, vorab östlichen Raum; als Beispiel sei der Berg Athos in Griechenland, der «Mönchsberg» schlechthin, genannt. Das Pilgern zu solch heiligen Orten, Heiligtümern oder Klöstern, etwa den daoistischen Tempeln der fünf heiligen Gipfel in China, ist Askese in Form eines spirituellen Aufstiegs. In Bild und Text führt dieser Kalender vor Augen, wie vielfältig die Beziehung von Religionen und Bergen ist und wie universal präsent dieses Band in gewissen Symbolen, Riten oder Praktiken sein kann. |
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